Übergewicht

bei Hunden

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Einer Studie zufolge sind etwa 46% aller Hunde übergewichtig. Die Fettleibigkeit (Adipositas) zählt damit zu den häufigsten Erkrankungen beim Hund. Dabei kommt es zu einer übermäßigen Bildung und  Einlagerung von Fett, was letztendlich dann zu einer Gewichtszunahme führt. Während bei normalgewichtigen Hunden im Körper etwa 10 – 20 % Fett enthalten sind, kann dieser Anteil bei übergewichtigen Hunden auf bis zu 40 – 50 % ansteigen. Sie als Tierbesitzer haben es vielleicht nicht sofort gemerkt. Aber irgendwann geht diese Verfettung von der sogenannten mobilen in die stationäre Phase über, d.h. die Fettdepots sind angelegt.

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Die kleineren Hunde lassen sich sicherlich auf einer Personenwaage wiegen. Notfalls nehmen Sie den Hund auf den Arm und wiegen sich einmal mit und einmal ohne Hund. Die Differenz entspricht dann dem Gewicht Ihres Hundes. Das ist natürlich nicht bei größeren Hunden möglich. Wer schafft es schon, einen Bernhardiner auf den Arm zu nehmen?

Hier hilft der Body Condition Score (BCS), den man anhand der Körperstatur des Hundes ermittelt.

Legen Sie die Hände von vorne rechts und links auf den Brustkorb. Lassen Sich die Rippen leicht fühlen oder müssen Sie die Finger fester reindrücken?

Wie sieht Ihr Hund von oben betrachtet auf? Lässt sich eine Taille erkennen?

Greifen Sie zudem an die Stelle, an der die Rute des Hundes am Körper ansetzt. Versuchen Sie dort den ersten Schwanzwirbel zu ertasten. Ist das möglich oder fühlen Sie hier ein Fettpolster?

Anhand der folgenden Parameter lässt sich der Ernährungszustand Ihres Hundes einschätzen:

BCS 1

Rippen, Lendenwirbel, Beckenknochen und andere Knochenvorsprünge sind aus einiger Entfernung sichtbar, Körperfett ist nicht zu erkennen, es liegt offensichtlich ein Verlust an Muskelmasse vor

BCS 3

die Rippen leicht tastbar, eventuell sogar sichtbar und ohne Fettabdeckung, Beckenknochen stehen hervor, von oben betrachtet sehr deutliche Taille

BCS 5

(= Idealzustand): die Rippen sind tastbar mit geringer Fettabdeckung, von oben betrachtet ist eine Taille erkennbar

BCS 7

die Rippen sind nur noch unter Schwierigkeiten wegen dicker Fettauflage zu fühlen, erkennbare Fettdepots im Lendenbereich und am Schwanzansatz, Taille nicht mehr oder nur schwer erkennbar

BCS 9

massive Fettablagerungen an Brustkorb, Wirbelsäule und Schwanzansatz sowie am Hals und den Gliedmaßen, dicker Bauch

1 Score 2, 4, 6 und 8 = Zwischenstadien

Ähnlich wie beim Menschen ist das Übergewicht beim Hund mit verschiedenen Störungen des Allgemeinbefindens verbunden. So besteht ein erhöhtes Risiko zu Diabetes mellitus, eine Belastung des Skeletts, sowie negative Effekte auf das Immunsystem, das Vorkommen von Tumoren oder Hauterkrankungen. Bei übergewichtigen Hunden liegt zudem immer ein erhöhtes Narkoserisiko vor.

Hinzu kommt, dass die Tiere infolge des Übergewichtes träge werden und sich weniger bewegen. Die mangelnde Bewegungsaktivität führt zu einem geringeren Energiebedarf. Wir die Futtermenge bzw. der Energiegehalt der Ration unverändert beibehalten, führt dies zu einer weiteren Gewichtszunahme mit der Folge einer noch geringeren Bewegungsfreude. Der Teufelskreislauf hat begonnen.

Wie kann man das Gewicht Ihres Hundes reduzieren?

Übergewicht entsteht dann, wenn der Hund mehr Energie aufnimmt, als er  eigentlich braucht. Eine erste wichtige Maßnahme ist daher eine Bestandsaufnahme der aktuellen Fütterung. Viele Besitzer bieten Ihren Hunden zu viel Futter an. Einige Hunde gehen auch von Familienmitglied zu Familienmitglied oder sogar in die Nachbarschaft und erbetteln sich dort ihr Futter. Es gilt also zunächst, Fütterungsfehler zu erkennen und dann entsprechende Maßnahmen zu ergreifen und einen Diätplan auszuarbeiten. Wie könnte dieser aussehen?

1.

Reduktion der Futtermenge (und damit der Energiezufuhr). Wie bei uns Menschen bei den Hunden nicht sehr beliebt. Dennoch können hier sehr schöne Ergebnisse erzielt werden. Wie der Mensch auch kann der Hund längere Zeit ohne Nahrung auskommen, d.h. er kann fasten.

2.

Angebot eines Futters mit reduziertem Energiegehalt. Hierbei kann es sich um ein kommerzielles Diätfutter oder auch ein selbst hergestelltes Futter handeln. Manchmal genügt es, das Trockenfutter mit Flüssigkeit voluminöser zu machen.

3.

Änderung der Fütterungstechnik: der Hund bekommt über den Tag verteilt viele kleine Portionen. Zudem wird der Energieverbrauch gesteigert, in dem das Futter versteckt wird, so dass er umherlaufen und das Futter suchen muss.

Sehr gerne unterstütze ich Sie bei der Auswahl eines geeigneten Diätfutters oder der  Ausarbeitung eines derartigen Diätplans. Möchten Sie diese Unterstützung in Anspruch nehmen, setzen Sie sich bitte über das Kontaktformular mit mir in Verbindung.

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